COCO BERGHOLM
studied fine arts from 2001-2007 / graduate student 2007-2009 / based in berlin / worked in collectives & numerous collaborations / took part in solo & group shows in europe, north america & asia / invited and self-empowered actions in public space / in different constellations & under pseudonyms / in the collection of private & established collectors / lectures for institutes / received scholarships / published and self-published books & zines & podcast // thumbs up
photo herb slodounik 1963 / museum of modern art / SAN FRANSISCO
STREET POETRY (2020)
in 2020 i invited artists to create a short-film due to the special conditions of physical distancing during the corona restrictions
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ARTISTS (in the order of the appearance of their movies):
EKTA, MAYA M. CARROLL (THE INSTRUMENT), PETER BEHRBOHM & ANTON STEENBOCK, KRISTOF KOVACS, JULIA MILZ & JANN SPILLE, MARGAUX WEISS, BALZ ISLER, NAHO KAWABE,DAVID VAN TIEGHEM, COCO BERGHOLM
PLAYING WITH THE PARAMETERS OF THE CITY (2019)
in 2018 i invited artists to create a movie inspired by SAEIO's* quote:
„this is a definition of graffiti
to play with the city
to play with all the parameters
which constitute the city
the subway
the underground
the rooftops“
SAEIO, 2012
Text zur Ausstellung 'PLAYING WITH THE PARAMETERS OF THE CITY' von Helene Osbahr 2019(ger)
Bis zu seinem frühen Tod mit nur 29 Jahren stellte der Pariser Künstler SAEIO konsequent und humorvoll die Grenzen der Stadt auf den Prüfstand. Er verstand Graffiti als eine strukturelle Interaktion mit den Oberflächen der Stadt, dessen Akt vom Raum, Zeit und vom eigenen Körper bestimmt werden. Mehr als andere Formen der Malerei zeichnet sich Graffiti durch nicht kontrollierbare Anteile aus, die mit seinem illegalen Status aber auch mit den unvorhersehbaren Situationen im öffentlichen Stadtraum einhergehen. Die Zufälligkeit der Straße, das spontan-experimentelle Handeln "in situ" und das unmittelbare in Kontakt treten mit der Stadt gaben SAEIOs künstlerische Praxis ihren performativen Charakter, der weit über eine Geste hinaus reicht.
In der Ausstellung "playing with the parameters of the city" bezieht sich die Berliner Konzeptkünstlerin und Malerin Coco Bergholm auf SAEIOs Definition von Graffiti. Sie kuratiert eine Kurzfilm-Anthologie, in der sich die teilnehmenden KünstlerInnen* mit dem zitierten "Spielen im urbanen Raum" auseinandersetzen. Die Zusammenstellung der Kurzfilme feiert am 15.03.2019 in der Fabrique im Gängeviertel Premiere und wird anschließend im Paul Roosen Contemporary, zusammen mit Malereien und Stoffarbeiten Bergholms, im Loop zu sehen sein.
SAEIO (1987–2017) war ein Künstler aus Paris. Seine avantgardistischen Graffitis bilden eine Schnittstelle zwischen abstrakter Malerei und Graffiti. Er verstand Graffiti als eine strukturelle Interaktion mit den Oberflächen der Stadt, dessen Akt vom Raum, Zeit und vom eigenen Körper bestimmt werden. Mehr als andere Formen der Malerei zeichnet sich Graffiti durch nicht kontrollierbare Anteile aus, die mit seinem illegalen Status aber auch mit den unvorhersehbaren Situationen im öffentlichen Stadtraum einhergehen. Die Zufälligkeit der Straße, das spontan experimentelle Handeln "in situ" und das unmittelbare in Kontakt treten mit der Stadt gaben SAEIOs künstlerische Praxis ihren performativen Charakter, der weit über eine Geste hinaus reicht.
saeio.paris @saeio_megawizzard @saeio_lo2la
Text zur Ausstellung 'ECHOS' von Helene Osbahr 2017 (ger)
Lässt sich ein System gewaltfrei modifizieren? Inwieweit kann der öffentliche Raum als ein Ort des Diskurses genutzt werden?
Der uns umgebende städtische Raum birgt eine Masse an sich verändernden Zeichen und sozio-kulturellen Codes. Coco Bergholms Einzelausstellung ›Echos‹ widmet sich den subtilen Kommunikationsstrukturen, jene, die wir manchmal erst auf den zweiten Blick bemerken. Sie bedient sich dabei den Mitteln der Camouflage, die sie in ihren Arbeiten als eine Art Deckmantel nutzt, um den Blick für Inkonsistenzen und Selbstwidersprüche unserer gesellschaftlichen Muster zu schärfen. Welche Facetten der Tarnung und Privatheit bietet der öffentliche – also offene – Raum? Welches Potential für Austausch, Kommunikation und Meinungsbildung birgt er?
Bergholms Ausgangspunkt ist die Falte. Teils malerisch und fotografisch, teils in Form von tatsächlicher Kleidung rückt sie in Falten geworfene Oberflächen ins Bild. In Bergholms künstlerischen Ansatz erscheint die Falte aber alles andere als einfältig, denn sie verweist in ihrer visuellen Präsenz auf grundlegende Referenzordnungen: ein Faltenwurf setzt immer ein Minimum an Kraft voraus, der den zuvor glatten Stoff in seiner Form veränderte. Aufgrund der flexiblen Stofflichkeit der zusammenhängenden Fasern, evoziert eine Falte meist eine weitere. Diese gegenseitige Bedingtheit der Wirkverhältnisse lässt sich metaphorisch in den Sphären der Sprache und der Zeichen weiterdenken, die Bergholm bewusst in Form von Zitaten und Parolen in ihre Ausstellung einbindet. Jedes Wort und jede Geste bedingt wiederum eine andere. Eine These oder eingenommenen Haltung ist durch einen bestimmten Stimulus angestoßen worden und erzeugt wiederum neue Impulse. Diese Art von sich gegenseitig animierender Assoziationsbrücken rezipiert und testet Bergholm sowohl in ihrer künstlerischen Praxis als auch in ihrem konzeptuellen Ausstellungsarrangement.
Ähnlich wie das ›Konzept der drei Häute‹ von Friedensreich Hundertwasser, demnach der Mensch von drei Schichten umgeben ist - der organischen Haut, der Kleidung und den Gebäudemauern - versteht Bergholm den öffentlichen Stadtraum als eine Art verflochtene Oberfläche. Von einer konkreten Stofflichkeit ausgehend lassen sich urbane Charakteristika wie Graffiti, Plakate, Schriftzüge etc. als eine Art Veränderungen der ursprünglichen Form, als Falten oder widerhallende Echos interpretieren. Ganz unmittelbar partizipiert jeder von uns daran, nicht allein als handelndes, sprechendes Individuum, sondern auch mit den visuellen Ausdrucksmöglichkeiten unserer eigenen Oberfläche: mit tätowierter, geschminkter Haut, mit unserer Kleidung, mit der Gestaltung unseres (Wohn-)raums.
Ein Echo ist ein Widerhall, der dann entsteht, wenn die Reflexionen einer Schallwelle durch eine Distanz so stark verzögert sind, dass der vorausgegangene Schall als separates Hörereignis wahrnehmbar wird. Damit ist das Echo, wie der sich fortsetzende Faltenwurf, ähnlich aber nie identisch mit seinem Vorgänger. Als künstlerisches Konzept angewendet, kann diese getarnte Abweichung, mindestens gedankliche Perspektivwechsel anstoßen.
PODCAST about the soloshow ECHOS by kunstundhorst.de (ger) - listen online or download
FINE ART PRINT "OZ-MOTH"
OZ-MOTH // FINE ART PRINT
limited edition of 99 45x55cm 300g/m2
published DEC 2018 by HINZ&KUNZT
FINE ART PRINT "COLOR BOMB"
Coco Bergholms Arbeit "Color Bomb" zeigt eine Gruppe von Polizisten, die Schutzkleidung tragen und sich mit Abwehrschilden gegen fliegende Objekte und Farbbomben bedecken. Die Farbflecken auf ihren Schilden bilden einen Kontrast zur schwarzen Polizeiausrüstung, die eine entindividualisierende Wirkung hat: Durch Helm, Visier, Gelenkschutz, Sicherheitsschuhe und Kugelweste wird jedes Attribut der individuellen Persönlichkeit getarnt. Die Schutzausrüstung fungiert als geschlossene, Autorität verleihende Hülle; als eine Oberfläche, die jeden Blick nach innen verwehrt. Inwieweit kann eine solch minimale visuelle Veränderung auf dieser Oberfläche eines exekutiven Staatsorgans bereits als politische oder künstlerische Intervention angesehen werden? Und wer schützt eigentlich wen vor wem?
FINE ART PRINT "LOVE"
Digital fine art print on Hahnemühle 300g paper, 2020
Edition of 20, 4 cm x 40cm, Signed & Numbered (SOLD OUT)
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